Dorfbegehung am 10.05.2003

Bei strahlendem Frühlingswetter trafen sich letzten Samstag, den 10. Mai (2003), rund 25 Mitglieder des Arbeitskreises Dorferneuerung...

Bei strahlendem Frühlingswetter trafen sich letzten Samstag, den 10. Mai (2003), rund 25 Mitglieder des Arbeitskreises Dorferneuerung, um gemeinsam mit den beauftragten Planern und dem künftigen Verfahrens-Vorsitzenden Herrn Stelzle aus Landau das geplante Dorferneuerungsgebiet zu erwandern.
Landschaftsarchitekt Helmut Wartner stellte eingangs den Inhalt des kommunalen Landschaftsplanes der Stadt Vilsbiburg vor, der schon etliche, vom Stadtrat beschlossene Planungsvorgaben enthält – z. B. Pufferstreifen entlang des Haarbaches, Schutz von Quellbereichen oder die Ausbildung des Ortsrandes am neuen Baugebiet im Osten.
Ökolandwirt Rupert Maier erläuterte an seinem Hof in Ödwimm seine Vision eines Lehrbauernhofes für Kinder, die lernen und verstehen sollen, wie natürliche Kreisläufe an die jeweilige Landschaft und Wirtschaftsweise gebunden sind.
Am Sportplatz diskutierte die Runde über die Themen Flutlicht, Windschutz, neue Wegeverbindungen, Ausbau der Zufahrt und Wasserrückhalt. Ein zentrales Thema ist der Hochwasserschutz für Haarbach, der möglichst westlich des Ortes, Richtung Holzhausen in der Haarbachaue und im Entstehungsgebiet der Niederschläge, Richtung Reichenöd erfolgen soll.
Besonders wichtig für Haarbach ist die Gestaltung eines Dorfmittelpunktes sowie die Verbesserung der Straßen- und Platzräume im historischen Ortskern. Vorgartenbereiche und Straßenbeleuchtung sollten dabei ebenfalls Beachtung finden. Die große freie Grünfläche südlich des ehemaligen Schlosses bietet die große Chance, einen gut erreichbaren innerörtlichen Gemeinschaftsbereich zu schaffen. Architektin Claudia Geilersdorfer wies auch auf die Bedeutung einer Temporeduzierung an den Ortseingängen und die Ausbildung funktionierender Fußwegeverbindungen im Ort hin – beides Themenschwerpunkte, die in den verschiedenen Arbeitskreisen demnächst weiter vertieft werden.
Eine große Überraschung für alle Beteiligten war, dass zu Füßen der Schloßkirche gut erhaltene Gewölbe schlummern, die ebenso wie die einst beliebte Kegelbahn und der Dorfbrunnen im Rahmen der Dorferneuerung wieder neu belebt und genutzt werden könnten.
Über dem Neubaugebiet und am Sportplatz stört eine Überlandstromleitung, die nach Möglichkeit durch eine Erdverkabelung ersetzt werden sollte. Während des Rundganges entdeckten die Teilnehmer einige Stellen, die für die von Landschaftsarchitekt Wartner gespendete Linde infrage kommen. Im Herbst will sie der Arbeitskreis als symbolischen Auftakt für den Dorferneuerungsprozess pflanzen. Das nächste Treffen der mittlerweile vier Unterarbeitskreise (Verkehr/Infrastruktur, Dorfgestaltung/Ortskern, Natur und Umwelt/Erholung und Freizeit, Dorfleben/Dorfgemeinschaft) findet am Montag, den 26. Mai, um 20.00 Uhr in der Schloßgaststätte in Haarbach statt.
Text: Claudia Geilersdorfer