Festsitzung des Stadtrats
Ehrung für Mitgefühl und Engagement
Bürgermedaille an Martha Berger und Wilhelm Grässle verliehen
Vilsbiburg. Bei einer Festsitzung des Stadtrats hat zweiter Bürgermeister Hans Sarcher am Mittwochabend die Bürgermedaille an Martha Berger und Wilhelm Grässle verliehen. Die Stadt würdigte damit das außergewöhnliche Engagement von Frau Berger in den Laienorganisationen der Pfarrei, im Behinderten- und im Missionskreis. Wilhelm Grässle war Initiator der von einer Schülergruppe der Realschule entwickelten Homepage der Stadt und führt seit mehr als zehn Jahren als ehrenamtlicher Chronist diese Präsentation des vielfältigen Stadtlebens im Internet fort.
Dem Festakt im Sitzungssaal des Rathauses verliehen neben den Stadträten die Ehrenbürger der Stadt und die weiteren Träger der Bürgermedaille einen besonderen Glanz. Mit der Verleihung bringe der Stadtrat seine besondere Wertschätzung für jene Bürger zum Ausdruck, sagte zweiter Bürgermeister Sarcher, die mit ihrer freiwilligen Arbeit für die Gesellschaft ein herausragendes Beispiel für guten Bürgersinn gezeigt hätten.
Martha Berger und ihre große Hilfsbereitschaft
Martha Berger wurde für ihre über drei Jahrzehnte lange, vom christlichen Glauben geprägte, soziale Arbeit geehrt. Ihr uneigennütziges Wirken in den Bereichen der kirchlichen Laienarbeit, in der mitfühlenden Beschäftigung mit behinderten sowie mit allein stehenden alten Menschen, in der Mission und im Frauenbund habe ihr die Anerkennung aller Menschen, die sie kennen, eingebracht, sagte Sarcher. Er erzählte von dem Bemühen Bergers, behinderten Menschen mit Würde zu begegnen, von der umfangreichen Korrespondenz mit den afrikanischen Partnerpfarreien, von der 30-jährigen erfolgreichen Pressearbeit im Dienst der Pfarrei und nicht zuletzt von den Anfängen der kommunalen Volkshochschule, als Martha Berger für ihren Mann Konrad Berger noch Anmeldungen zu VHS-Kursen am Privattelefon entgegen genommen hat. Ihr Mitgefühl und ihr freundliches, hilfsbereites Wesen, sowie ihr Bemühen, sich dabei nicht selbst in den Vordergrund zu stellen, verdienten großen Respekt, sagte der Bürgermeister.
Wilhelm Grässle und www.vilsbiburg.de
Es war Wilhelm Grässle, der im März 1998 den Stadtrat überzeugt hatte, dass er mit einer EDV-Projektgruppe der Realschule Vilsbiburg die Homepage der Stadt aufbauen könnte. Neben einem gewaltigen Preisvorteil hat sich die damalige Zustimmung der Räte im Nachhinein als Glücksfall für Vilsbiburg erwiesen. Anders als viele technisch aufgemotzte Internetauftritte anderer Kommunen verfügt die Stadt dadurch über ein wertvolles Archiv an kommunaler Zeitgeschichte, das Vilsbiburger in aller Welt einsehen können. Das alles gäbe es aber nicht, wenn Wilhelm Grässle nicht seit zehn Jahren ehrenamtlich dieses Stadtleben mit Worten und vielen Bildern dokumentieren würde. Sarcher erwähnte die Partnerschaft mit Buja, die Feste und Feiern, die kulturellen Veranstaltungen und Aspekte der Stadtgeschichte. Diese lebensnahe Darstellung spreche viele Nutzer mehr an als technisch perfekte Seiten mit mageren Inhalten, sagte der Bürgermeister.
Gestartet ist die Homepage mit 230 Seiten, zwischenzeitlich umfasst sie 10 000 Seiten mit fast 20 000 Bildern. Fast alle Beiträge der vergangenen zehn Jahre sind erhalten geblieben, „was von Anfang an meine Absicht gewesen ist“, wie Grässle später sagte. Zwischenzeitlich teilt er sich die Arbeit mit Wolfgang Braumann von der Stadtverwaltung: Letzterer organisiert die offizielle Stadt-Homepage, Grässle füllt das „Vilsbiburger Journal“ mit geschichtsträchtigen Bildern und Texten. Dort kann man sich heute noch die ehemals begrünte Rathausseite der Vils sehen oder die unverbaute Sicht zur Nikolaus-Kirche nach Herrnfelden.
In ihren Dankesworten gaben die beiden Ausgezeichneten auch Hinweise zu ihrer Motivation. Sie nehme diese Bürgermedaille auch für die Frauen, die mit ihr in den verschiedenen Organisationen gearbeitet hätten, sagte Martha Berger, die von der Nachricht dieser Ehrung „völlig überrascht und wie vor den Kopf geschlagen“ war: „Im Ehrenamt ist man nicht nur Gebender – der Dank und die Erfüllung ist eine persönliche Bereicherung“, sagte sie.
Auch Wilhelm Grässle sagte, dass er seine Freizeit gerne in dieses Projekt gesteckt und dafür eine einzigartige Erfahrung gemacht habe: „Ich habe durch diese Tätigkeit die liebenswerte und fotogene Seite der Stadt entdeckt. Ich bin in diesen zehn Jahren mehr zu einem waschechten Vilsbiburger geworden, als in den 25 Jahren davor.“
Musikalisch umrahmt wurde der Festakt mit Klavier- und Flötenmusik von Kristina Hartmann, Judit Priller und Frederike Steer unter der Leitung von Musiklehrerin Monika Mücher-Mond.