Text: Georg Soller Fotos: Georg Soller/ Antje Nickelmann Pressemitteilung VZ vom 14.12.2022

Geschenkte Stunde in der "staaden Zeit"

Blockflötenensemble

Adventskonzert der städtischen Musikschule endlich wieder als Live- Erlebnis

 

Es war einer der am meisten gehörten Sätze bei Konzerten in diesem Jahr: „Ach ist das schön, wieder vor einem realen Publikum spielen zu dürfen.“ Zwei Jahre lang hatten Schüler und Lehrer der städtischen Musikschule das Adventskonzert durch digitale Ausspielungen zu ersetzen, aber am vergangenen Sonntag waren die Musikschüler in der Wallfahrtskirche Maria Hilf endlich wieder live zu hören. Mit traditionellen, aber auch modernen Weihnachtstiteln aus Vergangenheit und Gegenwart präsentierten knapp 75 Nachwuchsmusiker und -musikerinnen ihr Können und hatten für jeden Geschmack ein passendes Lied dabei.

Die Kerzen im Altarraum flackerten bereits, die Instrumente wurden nochmal nachgestimmt und die Spannung stieg: Alle freuten sich auf das Adventskonzert der Musikschule, das traditionell zum dritten Advent in der Bergkirche stattgefunden hat.

Musikschulleiter Sebastian Bortolotti erläuterte in seiner Begrüßung, dass die jungen Musikerinnen und Musiker zusammen mit ihren Lehrern das Konzert „Lichter der Weihnacht“ nutzen wollen, um dem Publikum ein ganz besonderes Geschenk in der nicht ganz so „Staden Zeit“ zu bescheren, nämlich ZEIT. Zeit für sich selbst, Zeit zum Abschalten, Zeit zum Nachdenken und Zeit um den ganzen Stress der aktuell herrscht mal für eine Stunde vor der Tür zu lassen.

Stücke von alten und modernen Komponisten

Mit Cesar Francks „Paris Angelicus“ gespielt von Letitia von Roennebeck an der Posaune, begleitet von Irmgard Blenninger an der Orgel, wurde das rund einstündige Konzert stimmungsvoll eröffnet.

Werke weiterer großer Komponisten wie Johann Sebastian Bach waren im schnellen Wechsel mit modernen Kollegen wie John Lennon und Leonard Cohen zu hören. Strahlende Gesichter konnte man in der vollbesetzten Wallfahrtskirche sehen, als der Kinderchor die „Musikspatzen“ ihren großen Auftritt hatten. Mit liebevoll einstudierten Choreographien verzauberten die jüngsten Interpreten des Nachmittags die Zuhörer.

Ruhig und besinnlich wurde es, als Miriam Franz mit ihrer Blockflöte das Titellied zum bekannten Weihnachtsklassiker „3 Haselnüsse für Aschenbrödel“ ausdrucksstark und äußerst gefühlvoll präsentierte. Begleitet wurde sie von ihrer Lehrerin Lena Müller am Klavier.

Klangvolle Trompeten, harmonische Blockflöten, klassische Streicher und Gitarrenensembles, sowie souveräne Querflöten- und Klaviersolisten führten das Programm von der Barockzeit in die Moderne.

Mit dem groovigen „Winter Reggae“ brachte das Saxophon-Ensemble jazzig, lässige Klänge mit in das Konzert. Hervorragend interpretiert und als stimmiger Kontrastpunkt zur traditionellen und volkstümlichen „Vilsbiburger Weihnachtsmusik“ - eine Eigenkomposition von Klarinettenlehrerin Gabi Trost -, gespielt vom Klarinetten-Ensemble wurde hier sehr deutlich, dass die Abwechslung ein gutes und durchdachtes Konzert ausmacht.

Mit dem Titel „Advent is a Leuchtn“ setzten die Tastenkids einen besinnlichen Schlussakkord.

Bortolotti bedankte sich im Namen des gesamten Musikschulteams für den langanhaltenden Applaus des Publikums und der damit erbrachten Anerkennung und Aufmerksamkeit, die die Schülerinnen und Schüler nach dem ganzen Üben und Vorbereiten auch verdient haben.

 

Vor der Bühne steht die Ausbildung

Musizieren ist ein fühlbares Erlebnis und gleichzeitig eine komplexe Tätigkeit. Mit einer musikalischen Ausbildung wird das Selbstvertrauen der Schüler*innen gestärkt, die Konzentrationsfähigkeit das Ausdauer- und Durchhaltevermögen trainiert und die ganze Persönlichkeit gefördert. Der Musikunterricht an sich ist nur ein Teil des Wegs von der musikalischen Früherziehung bis zur beeindruckenden Aufführung. Bei der musikalischen Früherziehung zum Beispiel sollen Kinder von klein auf ganz selbstbewusst mit der Musik aufwachsen. Auf ganzheitliche Weise erfahren die Jüngsten hier die verschiedensten musikalischen Parameter, wie z.B langsam und schnell, laut und leise oder hoch und tief. Vielfältige musikalische Grunderfahrungen, wie der Umgang mit der eigenen Stimme, Musik in Zusammenhang mit Bewegung oder elementares Zusammenspiel wird hier in jungen Jahren bereits erlernt. Mit Fleiß und einer professionellen, pädagogischen Ausbildung wird so jeder Auftritt zu einem ganz besonderen Erlebnis.

Mit dem Adventskonzert geht ein erfolgreiches und stimmungsvolles Jubiläumsjahr der Musikschule zu Ende. Die Musikschulfamilie kann auf viele Highlights – wie die medialen Onlineproduktionen und dem damit verbundenen Kulturpreis der Stadt Vilsbiburg, dem grandiosen Sommerfest in Zusammenarbeit mit dem Musikverein Vilsbiburg und vielen weiteren tollen Aktionen zurück blicken und verabschiedet sich in die wohlverdienten Weihnachtsferien.