Text: Vilsbiburger Zeitung, 25.03.2022.

Instandsetzung der Frontenhausener Straße - Staatliches Bauamt und Stadt informieren

Breitere Radwege, neue Ampeln

Frontenhausener Straße: Vertreter des staatlichen Bauamts und der Stadt informieren

 

Vilsbiburg. Für rund 4,4 Millionen Euro setzt das staatliche Bauamt Landshut in den Jahren 2022 und 2023 gemeinsam mit der Stadt Vilsbiburg den rund 1,4 Kilometer langen Abschnitt der Frontenhausener Straße zwischen dem Pfarrbrückenweg und Mühlen instand. Dabei wird nicht nur die Fahrbahn saniert, sondern auch in die Sicherheit von Fußgängern und Fahrradfahrern investiert. In einer Versammlung wurden vor Kurzem Anlieger und Interessierte über den Verlauf der Bauarbeiten informiert.

 

Etwa eineinhalb Jahre, von Mai 2022 bis zum Spätsommer 2023 wird in und an der Frontenhausener Straße gebaut. Die wichtigste Frage dazu kam ganz schnell aus der Mitte der Zuhörer: „Warum dauert das so lange?“ Die Entscheidung, die Baustelle in sechs kurze Bauabschnitten zu unterteilen, sei aufgrund einer Abwägung getroffen worden, erläuterte Marietta Vockinger, die am staatlichen Bauamt die Sanierung koordiniert. „Wir wollten zunächst alles in einem Jahr erledigen, aber da wären die Einschränkungen für die Anlieger erheblich schwerer gewesen.“ Jetzt seien die Behinderungen für die unmittelbaren Anlieger kürzer.

 

„Jeder ist einmal dran“, ergänzte Bernhard Pritscher vom zuständigen Planungsbüro BBI aus Landshut. Man versuche aber, die Behinderungen möglichst schnell wieder zu beseitigen. Er machte den Anliegern deutlich, dass der Umfang der Bauarbeiten erheblich größer sei als eine reine Erneuerung der Asphaltdecke. Denn wenn die Straßendecke schon geöffnet sei, bemühen sich alle Sparten, ihre Vorhaben darunter zu verwirklichen, um die neue Straße möglichst lange nicht mehr anfassen zu müssen.

 

Wasser, Glasfaser, Strom – alles wird neu

 

So erneuern die Stadtwerke die Wasserleitung, die Teil der Vilsbiburger Ringwasserleitung ist, und bauen ein komplettes Leerrohrpaket ein, um „für die nächsten 30 Jahre nicht mehr aufgraben zu müssen“, wie der Leiter der Stadtwerke, Wolfgang Schmid, auf VZ-Nachfrage erläuterte. In diese Leerrohre können später Glasfaser- oder Stromkabel eingezogen werden. In diesem Zusammenhang wird auch eine direkte Leitung vom Umspannwerk zum geplanten neuen Schalthaus gezogen. Zusätzlich wird die Straßenbeleuchtung komplett erneuert. Die Stadt hat bekanntlich ihr Vorhaben aufgegeben, einen Stauraumkanal einzubauen, und plant nur kleinere Reparaturen am bestehenden Kanal.

 

Deutlich spürbare Verbesserungen wird es für den Radverkehr geben. So soll soweit als möglich der gemeinsame Geh- und Radweg beidseitig auf drei Meter ausgebaut werden. Das ist insofern wichtig, weil dies eine der Hauptstrecken zur Realschule und zum Montgelas- Gymnasium ist. Aus dem gleichen Grund wird zwischen der Lidl-Einfahrt und der Einmündung in die Gobener Straße eine Anforderungsampel errichtet, um den Schülern, die hier die Straße queren wollen, einen sicheren Übergang zu bieten.

 

Ob man sich das auch gut überlegt habe, wollte eine Besucherin wissen: „Da wird es vor 8 Uhr und um Mittag aber längere Rückstaus in beide Richtungen geben.“ Das sei nicht zu erwarten, entgegnete Vockinger, weil in der Ampelschaltung ja auch Rotphasen für die Fußgänger einprogrammiert sind: „Wichtig ist aber, dass die Fußgänger jetzt, anders als bisher, eine Phase haben, in der sicher über die Straße kommen.“

 

Eine weitere Fußgängerampel wird auf der Kolping- Kreuzung eingerichtet, und zwar auf der Seite in Richtung Innenstadt. Damit können Fußgänger auf jeder Straßenseite die Kreuzung sicher überqueren. Ob die gesamte Ampelanlage eine intelligente Steuerung bekommen – also eine Steuerung, die sich am momentanen Verkehrsaufkommen orientiert – konnte nicht abschließend beantwortet werden.

 

Am besten das Gespräch mit dem Polier suchen

 

Beim größten Teil der Fragen ging es darum, wie man auf sein Grundstück kommt, wenn die Bauarbeiten unmittelbar davor stattfinden. Pritscher wurde nicht müde, darauf hinzuweisen, dass man seine Belange frühzeitig mit einem Ansprechpartner der Baufirma abklären sollte: „Unsere Firmen sind Baustellen in Ortsdurchfahrten gewohnt. Deshalb werden sie es so einrichten, dass Sie möglichst wenig eingeschränkt sind.“ Grundsätzlich sei der Fußgänger- und Radverkehr immer möglich. Die einzelnen Abschnitte sollen möglichst kurz unpassierbar sein. So sind bei der Kolping- Kreuzung sechs Wochen eingeplant, „aber sobald die Leitungen verlegt sind und die Randsteine gesetzt, würden wir provisorisch wieder aufmachen“.

 

Ein Besucher wollte noch wissen, warum man den Vorschlag eines Leserbriefschreibers nicht aufgegriffen habe, die Mauer und die Hecke zur Grundschule stehen zu lassen und die Radler an dieser Stelle hinter der Hecke radeln zu lassen. Unabhängig vom schlechten Bauzustand der Mauer sei dabei auch ein Geländeunterschied von einem halben Meter zu berücksichtigen, erklärten Vockinger sowie Andreas Maier von der Stadtverwaltung dazu: „Wahrscheinlich hätte man dabei die Wurzeln freigelegt, was auch nicht gut gewesen wäre.“