Text: Georg Soller, Vilsbiburger Zeitung.

„Quando meets Salterion“: Eine Stunde schöne internationale Instrumentalmusik (11/2019)

„Quando meets Salterion“: Eine Stunde schöne internationale Instrumentalmusik (11/2019)

Gemeinsam macht Musik den größten Spaß

Vilsbiburg. „Quando meets Salterion“ war ein schönes kleines Konzert überschrieben, bei dem die über viele Jahre zusammengespielten Musikerinnen von „Salterion“ dem als „musikalische Späterziehung“ angekündigten Ensemble „Quando“ beim ersten eigenen Konzert zur Seite standen. Viel mehr Besucher als erwartet strömten dazu am vergangenem Freitag, 22.11.19 in den Saal der Musikschule.

 

Grossansicht in neuem Fenster: „Quando meets Salterion“: Eine Stunde schöne internationale Instrumentalmusik (11/2019) - Bild 2Der Zugang zur Musik könnte unterschiedlicher nicht sein: Margit Maier und Andrea Niedermeier waren im Mai 1982 die ersten Hackbrett-Schülerinnen von Gabi Jäckle-Mayr in der soeben eröffneten Musikschule Vilsbiburg. Zwei Jahre später gab es den „Spielstunde“ genannten Ensembleunterricht, bis sich die so zusammengefundene „Spielgruppe“ zu einem undatierten Zeitpunkt in „Salterion“ umbenannte. Der Name zielt auf die drei Hackbretter, die bis heute das Herz von Salterion bilden. Ohne die über Jahrzehnte aufrecht erhaltene montägliche Musikstunde hätten die Damen ihre Instrumente längst zur Seite gelegt – was höchst bedauernswert wäre. Ein hervorragender Spielfluss zeigte das sichere und harmonische Zusammenspiel des ganzen Ensembles. Ganz ohne Verstärkung ergab sich ein ausgewogener Gesamtklang, aus dem stilistisch passende Klangfarben bei einzelnen Liedern herausragten. So etwa kräftige Flöteneinwürfe bei „Kauf mir einen bunten Luftballon“ oder tänzerische Akkordbrechungen im Hackbrett mit irischem Flair sowie meditative Klavierklänge bei „Sally’s Lament“. Ein jazziges Triolenfeeling und satte Basslinien brachten das Publikum bei „Ain’t she sweet“ in Bewegung.

 

Musikalische Späterziehung

 

Quando ist aus dem Wunsch erwachsener Menschen entstanden, jetzt noch einmal Musik in der Gruppe zu machen – wo es bekanntlich am schönsten ist. Das junge Ensemble verströmte eine spürbare Spielfreude und wagte sich an viele unterschiedliche Rhythmen wie Tango („Por una Cabeza“), den aus vielen kleinen Synkopen bestehenden Bossa nova mit seinen gegen den Grundbeat laufenden Rhythmen („Quando Quando“) oder an ein modernes Chanson („Je veux“). Kraftvolle Bläserparts mit vollem Sound und rhythmisch sicheren Bassfiguren rundeten den Klang ab, der hier verstärkt aus den Lautsprechern kam. Nicht nur beim swingenden „Bei mir bist du schön“ waren technisch anspruchsvolle Flötenläufe zu hören, die von knackigen Saxfills unterstützt wurden. Bei der Klezmernummer „Shalom/Unas de Rebbe lacht“ wurden die typischen Elemente deutlich herausgespielt – etwa das Wechseln der unterschiedlichen Teile von Dur ins melancholische Moll. Pianist Manfred Billinger führte witzig durch das Programm von „Quando“ und stellte die Musiker und ihre Eigenheiten vor. Am Ende gab es viel Applaus und mehrere Zugaben.