Volle Power
Vilsbiburg. Großer Jubel für die Darsteller, stehende Ovationen für das Gesamtwerk: In einer gelungenen Vorstellung führten die etwa 150 Dritt- und Viertklässler der Grundschule gemeinsam mit rund 50 Schülern der Städtischen Musikschule Vilsbiburg am Mittwochabend vor rund 1400 Besuchern in der Vilstalhalle das Musical „Wimba ... und das Geheimnis im Urwald" auf. Die Bühnenbildner hatten dazu nicht nur die Bühne, sondern die gesamte Halle in einen Regenwald verwandelt.
Als „kleines Jubiläum" bezeichnete der Leiter der Musikschule, Rolf-Ulrich Denzer diese fünfte gemeinsame Musicalproduktion, als er zusammen mit Grundschul-Rektorin Alexandra Priller die Besucher – zur Hälfte natürlich Eltern und Geschwister – und die vielen Ehrengäste begrüßte. Und dann ging es auch gleich los in der bis in die Ränge gefüllten Halle: Vier vorwitzige Urwaldforscher haben sich auf eigene Faust aus ihrem Camp davongeschlichen und entdecken eine seltsame Höhle.
Auf der Lichtung hinter der Höhle erwarten sie seltsame Tiere, die sprechen können, leuchtende Pflanzen und die Aussicht, auf Wimbas Party am Abend die Hauptrolle zu spielen. Außerdem erweisen sich die Begleitumstände dieser Extratour als reichlich bedrohlich: Die technischen Geräte versagen komplett, und Gila, eine aus dem Forscherquartett, verschwindet spurlos.
Von den Tieren erfahren die verbliebenen drei Forscher nur rätselhafte Andeutungen. Die Lösung kommt dann völlig überraschend: Schleierelfen, denen das zweite Mädchen der Forschergruppe einmal geholfen hat, nehmen Wimba, einen auf die Erde abgestürzten außerirdischen „Powersauger", die Macht und geben allen Anwesenden ihre Energie und ihre Freiheit zurück. Außerdem bringen sie Wimba auf seinen Heimatplaneten zurück.
Ansteckende Begeisterung
Es war Begeisterung, die ansteckte. Die quirligen Grundschüler zeigten zum Teil eine starke Bühnenpräsenz und die Hauptdarsteller spielten locker und sangen mit beachtlicher Selbstsicherheit ihre Soli. Ergänzt wurden die Sänger durch den präzisen Grundschulchor, der Liedpassagen aufgriff oder den Refrain unterstützte.
Bedingt durch den Umstand, dass sich die Geschichte zum großen Teil auf der Waldlichtung abspielte, war auf der Bühne wenig Bewegung zu sehen. Umso wichtiger war die Tanzgruppe – deren Mitglieder in dem Stück die verzauberten Pflanzen darstellten. Sie hinterließ mit ihren leuchtenden Kostümen neben einer Tropfsteinhöhle („Stalaktiten, Stalagmiten") den stärksten optischen Eindruck.
Der starke Sound des Musikschul- Projektorchesters machte den professionellen Eindruck schließlich komplett. Es besteht aus Musikschülern zwischen neun und achtzehn Jahren. Den Kern bildet ein erfahrenes Ensemble, das ergänzt wurde von Schülern anderer Lehrer der Musikschule. Für den Bläsersound sorgen das Blasorchester der Musikschule und die Bläserklasse der Grundschule unter der Leitung von Sebastian Bortolotti. Das Spielen im Orchester hat zum Ziel, dass die Jüngeren von den Erfahrungen und der Hilfestellung der Älteren profitieren.
Ludwig Rottenwallner und Regina Bertolini waren erneut die treibenden Kräfte hinter der fünften Auflage des Grundschulmusicals, die mit beachtlichem Kraftaufwand für einen unterhaltsamen Abend sorgten. In einem professionell aufgemachten Programmheft wurden alle Mitwirkenden namentlich gewürdigt, auch die vielen Schüler, Lehrer und Eltern, die hinter der Bühne gebastelt, geprobt und organisiert hatten.
Für die beteiligten Kinder selbst brachte das Musical viele neue Erfahrungen mit sich: Ein kreativer Umgang mit Texten und mit Musik, auch die vielen Überlegungen, wie man das Stück denn am besten darstellen könnte. Nachdem für die Musical-Vorbereitung die Kinder nach Chor, Schauspieler, Bühnenbau und Dokugruppe aufgeteilt wurden, lernten sie sich auch klassenübergreifend kennen – ein schönes Erlebnis, vor allem für die Viertklässler, wenn sie sich an den weiterführenden Schulen wieder treffen.
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Affe und Tiger (Luisa Brandmeier und Luisa Taubenthaler) sind die Ersten, die Conny Z. (Anton Häglsperger), Jonathan (Titus Haslbeck) und Malu (Alina Michler) auf der Lichtung treffen. Gila (Jasmin Turgut) ist da bereits verschwunden.
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Glitzernde, sehr bewegliche Pflanzen: Die Tanzgruppe der Grundschule.
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Durch eine Tropfsteinhöhle gelangten die Forscher auf die Lichtung.
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Der Außerirdische namens Wimba (Sebastian Balk) hat von seiner Umgebung alle Energie abgesaugt, um selbst überleben zu können.
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Ober- und Unterhörnchen lieben Erdnussflocken (Sara Sendöl und Paula Oßner).