Hoher Besuch in Vilsbiburg
Gut gelaunt und neugierig
Ministerpräsident Beckstein zu Gast an der Realschule und bei der Dräxlmaier Group
Vilsbiburg. Die Nervosität war am gestern Nachmittag kurz vor 17 Uhr bei Lehrern und Schülern an der Realschule Vilsbiburg deutlich zu spüren: Alles wartete gespannt auf die Ankunft von Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein, der zuvor im Landshuter Salzstadel das Gespräch mit den Bürgern gesucht hatte. Pünktlich fuhr sein Wagen dann in Vilsbiburg vor - und schon war Beckstein mittendrin im Tag der offenen Tür der Realschule. Ein paar Schüler hatten den Wunsch geäußert und bekamen ihn erfüllt: Sie durften dem Ministerpräsidenten die Hand schütteln, was diesem sichtlich Spaß machte.
Bevor sich Beckstein mit seinem Gefolge auf den Rundweg durch die Schule machte, kam er noch seiner Pflicht als prominenter Gast der Stadt nach: Er trug sich ins Goldene Buch ein, das Bürgermeister Helmut Haider mitgebracht hatte. Dann wurde Beckstein von Rektor Klaus Herdl durchs Gebäude geführt - natürlich neugierig beäugt von zahlreichen Schülern und ihren Eltern. Im Computerraum schaute Beckstein gespannt zwei Kindern über die Schulter, die an einem Rechner eifrig Wissensfragen beantworteten - und er staunte nicht schlecht darüber, wie flott die Kinder waren. Im Chemiesaal warteten bereits einige Schüler auf den Ministerpräsidenten und präsentierten ihm Experimente. Dabei musste sich Beckstein einmal sogar die Ohren zuhalten, als ein Wasserstoff-Sauerstoff-Gemisch zur Explosion gebracht wurde.
Das Gespräch gesucht
Um das Thema Schulpolitik ging es bei einer Gesprächsrunde mit der Schulfamilie. Er freue sich sehr, beim Tag der offenen Tür der Realschule dabei sein zu dürfen, weil er diese Gelegenheit dazu nützen könne, mit jungen Menschen ins Gespräch zu kommen, sagte Beckstein. Ministerialbeauftrager Michael Wagner dankte dem Ministerpräsidenten dafür, dass dieser der Bildungspolitik einen hohen Stellenwert einräume. Er wies aber auch darauf hin, dass der Beruf des Lehrers besser anerkannt werden müsse. "Wir wissen uns bei Ihnen sehr gut aufgehoben, Sie haben immer ein offenes Ohr", sagte Wagner an den Ministerpräsidenten gerichtet. Dieser machte auf eine Frage aus der Runde zum derzeit eher negativen Ansehen des Lehrerberufs hin deutlich, dass er hinter den Lehrern stehe. "Ich werde ihnen auch nicht in den Rücken fallen", versprach er. Erziehung bedeute, von den Kindern etwas zu fordern und sie zu korrigieren. Er erwarte aber auch, dass Lehrer ihre Schüler mit Respekt behandelten. Künftig würden Lehrer stärker nach Leistung besoldet, um den Beruf attraktiver zu machen.
Auch die Schüler kamen noch zu Wort. Schülersprecher Bastian Kaiser wies darauf hin, dass man sich in einer Klasse mit über 30 Schülern nicht so gut konzentrieren könne, weil man abgelenkt sei. Beckstein versprach, dass an diesem Problem gearbeitet werde. "Bildungspolitik ist die Wirtschafts- und Sozialpolitik des 21. Jahrhunderts", sagt er. Staatssekretär Bernd Sibler wies darauf hin, dass das Ziel im Kultusministerium laute, die Klassenstärken an weiterführenden Schulen auf maximal 30 Schüler zu senken.
Nach seiner Visite in der Realschule besuchte Beckstein noch die Dräxlmaier Group. Er ließ sich von Fritz Dräxlmaier einen Überblick über das Unternehmen und seine Standorte geben und zeigte sich beeindruckt - besonders darüber, dass die Dräxlmaier Group plane, in den nächsten fünf Jahren ihren Jahresumsatz von derzeit 1,8 Milliarden Euro auf 2,5 Milliarden zu steigern.